In meinem gesamten Berufsleben ging es immer um Bücher. Ich habe Bücher gelesen, begutachtet, lektoriert, redigiert, rezensiert, herausgegeben, vermittelt, verlegt und einmal sogar gedruckt. Und soweit meine Tätigkeit als Literaturagent mir dazu Zeit lässt, schreibe ich auch selbst Bücher. Mein erstes Buch erschien 1978, damals war ich noch Student. Inzwischen sind ein Dutzend weitere dazu gekommen. Daneben bin ich in meinem historischen Fachgebiet Neuere und Neueste Geschichte als Rezensent und Publizist tätig und melde mich auch zu aktuellen Problemen der Buchbranche und der Medienentwicklung immer wieder einmal zu Wort.
Unter den Menüpunkten Bücher (selbstständige Veröffentlichungen) Herausgeberschaft (von mir herausgegebene Bücher) Beiträge (Aufsätze und Essays von mir) und Vorträge können Sie sich einen Überblick über alle meine Veröffentlichungen verschaffen.
Neues Buch
Am 14. März ist mein neues Buch Diese Vergangenheit nicht zu kennen heißt, sich selbst nicht zu kennen. Es ist dies eine Summe meiner lebenslangen Beschäftigung mit dem Nationalsozialismus. Die Spanne reicht von Beiträgen zu ideologischen Vorläufern wie Paul de Lagarde und Oswald Spengler über den nationalsozialistischen Chefideologen Alfred Rosenberg bis hin zu Fragen der Vergangenheitspolitik und der Erinnerungskultur nach 1945.
Aus Anlass meines 70. Geburtstages am 29. März 2022 hat der Bayerische Rundfunk mich außerdem für die Sendung Eins zu Eins. Der Talk interviewt.
80 Jahre Wannsee-Konferenz: Neuer Film
Am 20. Januar 2022 war der 80. Jahrestag der Wannsee-Konferenz. Das ZDF hat aus diesem Anlass den neuen Film von Matti Geschonneck, die insgesamt dritte Verfilmung dieses Ereignisses, ausgestrahlt. Dazu meine Kritik Freitag vom 27.1.2022.
Rosa Luxemburg auf der Sachbuch-Bestenliste
Im Januar 2019 steht meine Rosa Luxemburg-Biografie auf Platz 1 der Sachbuch-Bestenliste von Welt/WDR/NZZ/ORF.
Rosa Luxemburg
Meine Biografie ist erschienen: Ernst Piper, Rosa Luxemburg. Ein Leben, München 2018, 832 Seiten, € 32,-.
Rosa Luxemburg, 1871 im russischen Teil Polens geboren, gehörte vielen Minderheiten an. Sie kam aus einem jüdischen Elternhaus, perfektionierte erst während ihres Studiums in Zürich die deutsche Sprache, fand mithilfe einer Scheinehe in Deutschland ihre politische Heimat, war auf SPD-Parteitagen einer der wenigen Frauen und die einzige mit einem Doktortitel und engagierte sich als rastlose Kämpferin für die europäische Arbeiterbewegung in nicht weniger als sieben verschiedenen sozialistischen Parteien. Luxemburg war die bedeutendste marxistische Denkerin ihrer Zeit, aber auch literarisch hochgebildet. Sie widersetzte sich jeder Art von Nationalismus und kämpfte deshalb auch gegen die Wiederrichtung des polnischen Nationalstaats, weshalb sie in ihrem Heimatland bis heute vielen als Verräterin gilt.
Als 1914 der Erste Weltkrieg ausbrach und die SPD den Kriegskrediten zustimmte, brach für sie eine Welt zusammen. Die Kriegszeit verbrachte sie zum großen Teil im Gefängnis, nahm aber trotzdem sehr intensiv Anteil am politischen Geschehen und verfasste wichtige Schriften wie zum Beispiel Die Krise der Sozialdemokratie (1916). Die wenigen Wochen, die sie nach Kriegsende bis zu ihrer Ermordung am 15. Januar 1919 noch in Freiheit verbringen konnte, waren mit ratsloser Tätigkeit erfüllt. Sie arbeitete unablässig für die Rote Fahne, gehörte zu den Gründern der KPD und hielt es für ihre Pflicht, in Berlin auszuharren, obwohl ihr bewusst war, dass der Januaraufstand zum Scheitern verurteilt war. Das Andenken an Rosa Luxemburg war jahrzehntelang von der KPD und später der SED geprägt, die einerseits eifrig eine Märtyrerlegende pflegten und andererseits den „Luxemburgismus“ verdammten.
Frankfurter Buchmesse 2017
Dieses Jahr kam es auf der Buchmesse zu Auseinandersetzungen vor dem Stand des rechtsradikalen Antaios Verlages. Ich habe dazu in der Tageszeitung "Die Welt" Stellung genommen, in der gedruckten Ausgabe vom 17. Oktober 2017 unter dem Titel "Die Rechte der Rechten", online unter der Überschrift Meinungsfreiheit gilt auch für unsympathische Meinungen.